Musikalische Komödie im Westbad
Bretter, die die Welt bedeuten
Gerhard Kneifel
Stückinfos
Musical von Gerhard Kneifel | Konzertante Aufführung
Beschreibung
So ein Wandertheater ist doch ein ganz eigener Kosmos: Immer unterwegs, stets klamm bei Kasse, aber voller Enthusiasmus für die »Bretter, die die Welt bedeuten«. So ergeht es auch Theaterdirektor Emanuel Striese, der mit seinem Thespiskarren durchs Land zieht. An begabten Schauspielern mangelt es ihm nicht, zählt er doch den jugendlichen Helden Emil Sterneck – mit Ambitionen zur ganz großen Kunst – und die Primadonna Bella della Donna – hinter der sich keineswegs eine italienische Gräfin, sondern die Ur-Berliner Fleischertochter Mieze Kalweit verbirgt – zu seiner Truppe. Nur wie findet man das passende Stück? Der Gymnasialprofessor Gollwitz hätte da eine vielversprechende Oper in der Schublade: »Der Raub der Sabinerinnen«. Doch von der Idee, sein Werk tatsächlich zur Aufführung zu bringen, ist Gollwitz wenig begeistert – schließlich ist er eine stadtbekannte Persönlichkeit und hat einen Ruf zu verlieren. Dem Charme der temperamentvollen Bella della Donna kann sich Gollwitz dann aber doch nicht entziehen – Blamage hin, Blamage her. Als schließlich auch Gollwitz’ Tochter Paula dem Theaterfieber – vor allem in Person Emil Sternecks – verfällt und sich selbst ins Rampenlicht wagt, beginnt eine turbulente Vorstellung mit ungeahnten Folgen.
Gerhard Kneifels »Bretter, die die Welt bedeuten« stellt einen Höhepunkt der ostdeutschen Musicalgeschichte dar. 1970 am Berliner Metropol-Theater uraufgeführt, greift es humorvoll auf den theaterwirksamen Volksschwank vom »Raub der Sabinerinnen« der Brüder Franz und Paul von Schönthan zurück. Die Librettisten Helmut Bez und Jürgen Degenhardt, die unter anderem auch die Texte zu Gerd Natschinskis »Mein Freund Bunbury« lieferten, verlegten die Handlung in die Zeit um die Jahrhundertwende und nahmen in gekonnter Parodie sowohl das vagabundierende Schmierentheater als auch das deutsche Kleinbürgertum aufs Korn. Ein Musical über Schein und Sein, die bürgerliche Sehnsucht nach Freiheit, aber auch das Streben des Künstlers nach Sesshaftigkeit. Als Komponist der leichten Muse bewegt sich Gerhard Kneifel in seinem Musical elegant zwischen Schlager, Chanson, Walzer, Rock und Ragtime. Das Ensemble der Musikalische Komödie präsentiert dieses Schlüsselwerk des heiteren Musiktheaters der DDR in einer eigens eingerichteten Version (Daniel Hirschel): Chefregisseur Cusch Jung führt als Sprecher durch das Musical und kommentiert einfühlsam die turbulente Geschichte rund um »Bretter, die die Welt bedeuten«.
Bitte beachten Sie: Im ständigen Ausstausch mit dem Gesundheitsamt der Stadt Leipzig passen wir unsere Konzepte (Zugang zu den Spielstätten, Stücklänge, Hygienekonzept) an die sich ändernden Bedingungen an. Diese sind dann zeitnah online unter www.oper-leipzig.de/de/hygienekonzept abzurufen.
Besetzung
Leitung
Musikalische Leitung Christoph-Johannes Eichhorn, Inszenierung, Licht Cusch Jung, Choreografie Mirko Mahr, Bühne Frank Schmutzler, Orchester
Mitwirkende
- Paula Nora Lentner
- Marianne Anna Evans
- Bella della Donna Theresa Maria Romes
- Martha Striese Angela Mehling
- Friederike Gollwitz Anne-Kathrin Fischer
- Emanuel Striese, Theaterdirektor Milko Milev
- Dr. Leo Neumeister Andreas Rainer
- Emil Sterneck, Schauspieler Vikrant Subramanian
- Prof. Martin Gollwitz Michael Raschle
- Sprecher Cusch Jung
- Ballett