Oper
Die Meistersinger von Nürnberg
Richard Wagner
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Vielfach missgedeutet oder ideologisch verbrämt diskutiert Richard Wagners romantisch-komödiantischer Sommernachtstraum »Die Meistersinger von Nürnberg« wie kein anderes seiner Werke die zentralen Positionen des Komponisten zur Aufgabe der Kunst und des Künstlers in einer Gesellschaft. Wagner beschwört darin einen vermeintlichen Urzustand der natürlichen Einheit der Kunst und der einfachen Bürger in dem Wissen um dessen Unwiederbringlichkeit. Denn Kunst bedeutet Wandel und Veränderung. Oder, wie es Wagner selbst ausdrückte: »Kinder, schafft Neues!« Und so lässt sich die Poeterei der Nürnberger Meister mit ihrem überlieferten Regelwerk lediglich als das Weitertragen der Asche und weniger als die Übergabe des Feuers deuten.
Um die Dichtkunst neu zu beleben und deren Bedeutung bei den Bürgern Nürnbergs wieder ins Bewusstsein zu rufen, soll am Johannistag ein Wettbewerb stattfinden. Als ersten Preis wirft Goldschmied Veit Pogner seine einzige Tochter Eva in den Ring, was nicht zuletzt die Erzrivalen Hans Sachs und Sixtus Beckmesser gegeneinander aufbringt. Allerdings werden deren Ambitionen schnell unterlaufen, als ein Fremder namens Walther von Stolzing bei den Meistern vorspricht und um Eva wirbt. Was bei den übrigen Meistern auf höchste Ablehnung stößt, lässt den Schusterpoeten Hans Sachs aufhorchen: »Dem Vogel, der heut sang, dem war der Schnabel hold gewachsen.«
Richard Wagners Oper mündet in eine enthusiastische Feier der Kunst, einer Kunst, die sich zwischen den Extremen von Tradition und Avantgarde, von Volkstümelei und Weltfremde immer wieder aufs Neue seinen Platz in der Mitte der Gesellschaft behauptet, ohne dabei sich selbst zu verraten. Mit der Neuinszenierung von David Pountney hat die Oper Leipzig nun alle Opern Richard Wagners im Repertoire.
Cast
Direction
Musikalische Leitung Ulf Schirmer, Inszenierung David Pountney, Choreografie Denni Sayers, Bühne Leslie Travers, Kostüme Marie Jeanne Lecca, Licht Fabrice Kebour, Opernchor, Gewandhausorchester